Auf dem Weg zu einem House of AI

Im Fokus stand der beeindruckende Fortschritt der Münchener KI-Forschung. Verschiedene Forscher und Studierende demonstrierten, wie Künstliche Intelligenz unser Leben in Zukunft nachhaltig verändern und verbessern kann. Zu den Teilnehmern gehörten unter anderem Prof. Dr. Dr. h.c. Bernd Huber (Präsident der LMU), Prof. Dr. Thomas Hofmann (Präsident der TUM), und der designierte Präsident der LMU  Prof. Dr. Dr. h.c. Matthias Tschöp (derzeitiger CEO von Helmholtz Munich), Vertreter der Nemetschek-Innovationsstiftung, des bayerischen KI-Rates sowie von Acatech (Deutsche Akademie für Technikwissenschaften).

Der Arbeitskreis Wissenschaft und Kunst informierte sich über das Projekt "House of AI" in München. Das House of AI soll weltweit ein zentraler Ansprechpartner für Künstliche Intelligenz in ganz Bayern und ein globaler Hotspot werden. Hier sollen die Fäden des weit gespannten bayerischen KI-Netzwerkes zwischen Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften, außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie großen und kleinen Unternehmen zusammenlaufen. TUM-Professor und Leibnizpreisträger Daniel Cremers (Ordinarius für Bildverarbeitung und Künstliche Intelligenz) und LMU-Professorin Gitta Kutyniok (Bavarian AI Chair for Mathematical Foundations of Artificial Intelligence) waren sich einig: Angesichts des scharfen internationalen Wettbewerbs mit den USA und China haben die Region München und Bayern alle Voraussetzungen, um bei KI führend zu sein – ein innovatives Umfeld, einen herausragenden wissenschaftlichen Nachwuchs, starke Partnerschaften und eine einzigartige Wissenschafts- und Unternehmenslandschaft.

Gründerinnen im Fokus

Ziel der Vorsitzenden Kerstin Schreyer, Barbara Becker und Maximilian Böltl war es, politische Handlungsoptionen herauszuarbeiten, die es Frauen künftig leichter machen sollten, selbstständig zu werden, sich niederzulassen oder einen Betrieb aufzubauen.

„Nur 20 Prozent der Gründungen in Deutschland werden von Frauen durchgeführt – damit lassen wir enormes Potenzial ungenutzt. Wenn wir es nicht ermöglichen, dass beide Geschlechter gleichermaßen gründen können und Förderkulissen weiterhin an männlichen Lebenswegen ausrichten, verlieren wir wertvolle Innovation und wirtschaftliche Chancen“, so die wirtschaftspolitische Sprecherin Kerstin Schreyer.

Die frauenpolitische Sprecherin Barbara Becker unterstrich: „Gleichberechtigung im Beruf fängt genau hier an. Es ist mir ein großes Anliegen, mich mit Gründerinnen auszutauschen, um ein Umfeld zu schaffen, in dem Frauen die gleichen Chancen auf unternehmerischen Erfolg erhalten wie ihre männlichen Kollegen.“

Maximilian Böltl als Vorsitzender der Jungen Gruppe betonte: „Bayern hat alles zu bieten: vom kleinen Startup bis zum Unicorn, vom familiären Mittelständler bis zum DAX-Konzern. Unsere gemeinsamen Ziele: Bürokratieabbau vorantreiben, ausländische Mitarbeitergewinnung erleichtern, neue Finanzierungswege eröffnen und Risikokapital mobilisieren. Damit aus Patenten auch Produkte werden können.“ 

Die Gründerinnen berichteten über ihren Werdegang, ihre Erfolge und insbesondere über die spezifischen Herausforderungen, mit denen Frauen in der Gründungsphase konfrontiert sind. Im Fokus standen Themen wie der Zugang zu Finanzierung, der Umgang mit Investoren, die Vereinbarkeit von Familie und Unternehmertum sowie strukturelle Unterschiede im Vergleich zu männlichen Gründern.

Arbeitskreis Wirtschaft bei Gmund Papier

Tradition trifft Innovation

Besonders beeindruckend ist der konsequente Fokus auf Nachhaltigkeit. Gmund Papier setzt auf umweltschonende Verfahren und innovative Rohstoffe wie Hanf, Stroh, Gras und Baumwolle, um Ressourcen zu schonen und höchste Qualität zu gewährleisten. Das Unternehmen beweist, dass wirtschaftlicher Erfolg und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können.

Im Anschluss an die spannende Führung durch die verschiedenen Produktionsbereiche fand ein intensiver Austausch mit Florian Kohler, dem Inhaber von Gmund Papier, und gemeinsam mit Vertretern der Bayerischen Papierverbände statt. Dabei wurde eines deutlich: Unsere innovativen Mittelständler brauchen dringend bessere Rahmenbedingungen! Insbesondere die Papierindustrie leidet unter den hohen Energiekosten und der immer weiter zunehmenden Bürokratie in Deutschland.

Kerstin Schreyer betonte: "Damit Unternehmen wie Gmund Papier auch langfristig in Deutschland erfolgreich wirtschaften können, müssen jetzt die richtigen Weichen auf Bundesebene gestellt werden. Der Mittelstand ist das Rückgrat unserer Wirtschaft – es ist Zeit, ihn stärker zu entlasten und nachhaltige Innovationen gezielt zu fördern!"